Geschichte

Haus Nr. 65, In der Straße, jetzt Dorfstraße Nr. 27, Wanlik Hüs

frill-free-img
Johann Peters, Weber bei der Wehl, 1756. Er hat­te im Mai des Jah­res gehei­ra­tet und nun wohl das Haus bezo­gen. Sei­ne Frau war die Wit­we des Bun­die Nickels und hat­te die­sen 1748 gehei­ra­tet. Sie hat­te mit ihm die Toch­ter Mar­ga­re­tha. „Wird jetzt con­fir­miert und labo­riert am Stahr”, schreibt der Pas­tor bei der Ein­tra­gung. Fami­lie Nickels ist seit min­des­tens 1744 in die­sem Haus. Johann Peters war in Gar­ding gebo­ren, so hat er ein­ge­hei­ra­tet. Sei­ne Frau Anna Maria stirbt am letz­ten März­ta­ge 1771, er folgt ihr einen knap­pen Monat im sel­ben Jahr, zurück bleibt die gemein­sa­me Toch­ter Anna, 1761 geboren.
 
Gott­fried Clau­sen, Schnei­der, 1772. hier muss es sich um den Seni­or han­deln. Lei­der ist da eini­ges unklar. 1780 stirbt die Ehe­frau Mar­ga­re­tha Clau­sen geb. Michael­sen. Bei deren Ein­tra­gung wird erwähnt, sie sei mit dem Schnei­der und Schul­leh­rer Gott­fried Clau­sen in Hocken­büll 12 Jah­re ver­hei­ra­tet gewe­sen. Aus der Ehe gin­gen 2 Söh­ne her­vor, wovon Sohn Gott­fried, gebo­ren etwa 1759, auch Schnei­der ist. Nach dem Tode der Mut­ter zieht er wahr­schein­lich schon nach Nr. 101, wo er dann 1784 hei­ra­tet. Aus die­sem Anlass wird erwähnt, er sei Sohn des Schul­hal­ters und Schnei­ders auf Süd­er­höft. Eine Todes­ein­tra­gung von Gott­fried Clau­sen, Seni­or, fand ich bis­her nicht, die Auf­klä­rung brin­gen könnte.
frill-free-img
frill-free-img
Fried­rich Jacobs, 1780. Es fehlt die Berufs­be­zeich­nung, ich den­ke aber, daß es sich um den Schus­ter han­delt, der nach Nr. 102 gezo­gen ist. Es deckt sich zeit­mä­ßig und ist im mög­li­chen Rahmen.
 
Johann Flohrs, 1792. Er stamm­te wahr­schein­lich aus Witz­wort und hat­te in Böhl den Hof Nr. 14 (Vol­quart Peters). Dort brann­te er 1787 ab. Anschlie­ßend fin­det er sich auf Nr. 115, anschei­nend ist er dort auch abge­brannt. Nun also wohnt er hier auf Nr. 65.Er wird in der Volks­zäh­lung 1803 Ins­te ohne Land genannt, ist das 2. Mal ver­hei­ra­tet, hat 2 Söh­ne mit sei­ner Frau Mar­ga­re­tha geb. Sie­verts (Vater Tobi­as Sie­verts von Hof 2). Die Fami­lie ist völ­lig ver­armt und lebt von Almo­sen. Im März 1804 stirbt er und das Haus geht noch im sel­ben Jahr an
 
Johann Jacob Bur­chard, 1804. Er hat­te auf Nr. 40 seit 1797 gewohnt und kam aus Tating. Er war Kich­spiel­bo­te, Zim­mer­mann und Mau­rer und leb­te hier mit sei­ner Frau, deren Mut­ter und den 2 Söh­nen. Der ältes­te Sohn Johann Jacob hei­ra­tet im Juni 1824Anna Eli­sa­beth Ehlers, Toch­ter des Schmieds Johann Hin­rich Ehlers von Nr. 50 und Nr. 76. Die ers­ten bei­den Kin­der wer­den noch hier im Hau­se gebo­ren, dann über­nimmt er eine Pach­tung auf Nr.26 in Wit­ten­dün (Hof von Johann Dei­nert) von 1828–1836. Anschlie­ßend erwirbt er in Ols­dorf Haus Nr. 112.Johann Jacob Bur­chard, Seni­or, bleibt mit dem jün­ge­ren Sohn Jens Cars­tens Bur­chard im Hau­se woh­nen. Sei­ne Frau stirbt im Okto­ber 1838, 74 Jah­re. In der Volks­zäh­lung 1845wird er auch Bött­cher genannt, sowie auch wei­ter­hin Zim­mer- und Mau­er­mann. Er ist Wit­wer, 75 Jah­re alt, der jün­ge­re Sohn ist 44 Jah­re. Mit ihnen lebt Catha­ri­na Eli­sa­beth Bur­chard, 18 Jah­re, ältes­te Toch­ter des ältes­ten Soh­nes. Sie wird Pfle­ge­toch­ter genannt, hat aber sicher den bei­den Män­nern den Haus­halt geführt. Im Juni 1852 stirbt Johann Jacob Bur­chard, Juni­or. Das war sicher ein Schlag für den Seni­or, der dann im August 1854 sei­nem Sohn folgt. Sein Erbe ist nun der Sohn.
Jens Cars­tens Bur­chard 1854. Die­ser hat­te im Janu­ar 1846, als Arbeits­mann hier­selbst­be­zeich­net, die Ehe mit Johan­na Eli­sa­beth Hein geschlos­sen. Sie war das unehe­li­che Kind der Agneta Cath­rin Han­sen, itzi­ge Mar­tens. Die Gebäu­de­steu­er­lis­te 1867 nennt die­ses Haus mas­siv, mit Stroh gedeckt, in mitt­le­rem Zustand. Es hat 1 heizb. und 1 nicht heizb. Stu­be, 1 Stall­kam­mer, Küche, kl. Stall und Ten­ne. Zum Haus gehö­ren 6 Ruten Gar­ten, sowie fast 4 Demat Land, außer­dem eine Schaf­scheu­ne aus Lehm in schlech­tem Zustand. Alles ist ver­si­chert für 1310.-Mk.Jens Cars­ten Bur­chard stirbt im März 1895, er wur­de 93 Jah­re alt. Sei­ne Frau besitzt das Haus bis zu ihrem Tode, 87 jäh­rig, im Janu­ar 1904. Deren Toch­ter, die Wit­we Catha­ri­na Agneta Frahm geb. Bur­chard, ist nach Gemein­de­ak­ten die nächs­te Eigen­tü­me­rin, denn bei der letz­ten Volks­zäh­lung 1905 ist sie nur mit 1 weibl. Per­son ein­ge­tra­gen, lebt also allein in dem Haus. Sie war ver­hei­ra­tet mit dem Arbei­ter Johan­nes August Fer­di­nand Frahm. Als nächs­ter Besit­zer ist ein And­re­sen, Ver­wal­tungs­se­kre­tär, genannt 1920- 1925? Nun folgt Gret­chen Jöns, noch vie­len alten St. Pete­ra­nern bekannt, die mit Erfolg ein belieb­tes Cafe’ aus dem Hau­se mach­te .In der Bevöl­ke­rung wird die­ses Haus als ältes­tes Haus von Ols­dorf bezeich­net. Soweit ich anhand der Haus­ge­schich­te fand, sind etli­che Häu­ser abge­brannt und muss­ten neu­ge­baut wer­den, ande­re wur­den als so bau­fäl­lig genannt, daß ein Neu­bau not­wen­dig wur­de. Häu­fig über­nahm die Gemein­de ein Haus, weil der Besit­zer alt, krank oder total ver­schul­det war. Die­se Häu­ser waren sämt­lich in schlech­tem Zustand. Hin­zu­ka­men poli­ti­sche Umstän­de, die die Men­schen ver­un­si­cher­ten, wes­halb am Hau­se nichts mehr getan wur­de. Eini­ger­mas­sen siche­re Aus­sa­gen las­sen sich ab Mit­te des 18. Jahr­hun­derts machen. Mit die­ser Zeit­an­ga­be fan­gen auch hier die meis­ten Haus­ge­schich­ten an. 1752 brann­ten im Bereich der Kir­che 3 Häu­ser ab. Sicher wis­sen wir das vom heu­ti­gen Muse­um. Es ist also auch ein sehr altes Haus. Das Wan­lik-Hüs stand sei­ner­zeit nicht so dicht im Orts­be­reich, mög­lich, daß es des­halb­er­hal­ten blieb, was sich im Volks­ge­dächt­nis ver­fes­tigt hat. Hin­zu kommt, der Bereich um die Kir­che ist mit Sicher­heit schon früh­zei­tig dicht besie­delt gewe­sen und hat viel Wan­del erfah­ren. Die Kirch­warft war im Leben der Men­schen als Mit­tel­punkt wich­tig, hier kam man zusam­men, um Freud und Leid zu tei­len. Gleich­zei­tig konn­te man Geschäf­te abschlie­ßen oder viel­leicht eine Hei­rat arran­gie­ren. Nach eini­gen frü­hen Anga­ben glau­be ich, daß die Häu­ser klei­ner waren, aber dafür mehr an Anzahl, die sich um die Kir­che grup­pier­ten. So kann es durch­aus sein, daß die­ses Haus das Ältes­te genannt wird, weil es sich noch im Urzu­stand” befin­det, nicht abge­brannt war und kaum Ver­än­de­rung erfah­ren hat.
Mit bes­tem Dank an die AG Orts­chro­nik St. Peter-Ording
Opening Hours
Mon – Fri from 8am to 9pm
Saturday from 9am to 4pm
Sunday from 9am to 4pm
Get in touch
+1 (800) 234-65-78
+1 (800) 234-65-78
cafert@example.com